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Bei zahnlosen Patienten war es schon immer eine Herausforderung, sowohl funktionelle Präzision als auch natürliche Ästhetik zu erreichen. Mit der digitalen Integration von Aoralscan Elite und MetiSmile-MR können jedoch intraorale und Gesichts-Scans nahtlos kombiniert werden, um vollständig digitale Prothesen mit herausragender Genauigkeit und Ästhetik zu liefern.
Heute freuen wir uns, einen Fall von Dr. Marco Van Tongeren vorstellen zu dürfen, einem renommierten Zahnarzt aus den Niederlanden, der für seine Expertise im Bereich digitaler Arbeitsabläufe für zahnlose und implantatgetragene Prothesen bekannt ist.

Abb. 1: Dr. Marco Van Tongeren
In diesem Fall hat ein älterer Patient seine Prothese mithilfe des vollständig digitalen Arbeitsablaufs von Shining 3D erneuern lassen. Zum Vergleich wurden sowohl eine mit unserer digitalen Harzlösung hergestellte 3D-gedruckte Prothese als auch eine gefräste PMMA-Prothese angefertigt.
Fallprofil
Der Patient ist ein 71-jähriger Mann, der seit über 35 Jahren eine Vollprothese trägt und sich darüber beschwerte, dass seine Prothese abgenutzt und unbequem zu tragen sei.
[Abb. 2-4]: Klinische Ansicht des Patienten
Nach einer umfassenden klinischen Untersuchung, bei der abgenutzte Zahnersatzzähne, ästhetische Mängel und funktionelle Probleme, einschließlich einer unzureichenden Passform, festgestellt wurden, entschied sich Dr. van Tongeren für die Herstellung eines neuen Zahnersatzes unter Verwendung eines vollständig digitalen Arbeitsablaufs, der eine verbesserte Präzision, Passform und Patientenkomfort bietet.
Ziel
Herstellung einer vollständig digitalen Vollprothese unter Verwendung von Shining 3D DENTAL Aoralscan Elite und MetiSmile-MR in einem vollständig integrierten CAD/CAM-Workflow, wobei die Leistung von Prothesenharz im Vergleich zu PMMA bewertet wurde.
Behandlungsplan
Der digitale Workflow begann mit dem intraoralen Scannen des zahnlosen Zahnbogens mit Aoralscan Elite, gefolgt vom Entwurf und 3D-Druck einer individuellen Schiene. Die Schiene wurde zunächst intraoral gescannt, anschließend wurde ein extraorales Scannen durchgeführt, um die optimale Kieferbeziehung mit MetiSmile-MR zu erfassen. Der Fall wurde über die Shining 3D-Cloud-Plattform an den Dental Design Service zur Konstruktion weitergeleitet. Die endgültigen Prothesen wurden sowohl durch 3D-Druck als auch durch Fräsen hergestellt, nachbearbeitet und durch das Aufkleben vorgefertigter Zähne auf die gedruckte Basis fertiggestellt, gefolgt von einer Politur.
Datenerfassung
Scannen von Zahnlücken mit Aoralscan Elite
Für das Scannen bilden bewegliche Schleimhautdaten die Grundlage für genaue Ergebnisse. Der Aoralscan Elite ist sehr gut geeignet, um funktionelle Ränder zu erfassen und eine korrekte Passform der Prothesenränder sicherzustellen.
Abb. 5-8: Intraorales Scannen zur Erfassung von Zahnlücken und funktionellen Rändern
Entwurf und 3D-Druck einer individuellen Schiene
Zunächst wurde in der Lab-Software eine individuelle Schiene entworfen und gedruckt. Anschließend wurde der Kieferbewegungs-Tracker mit Wachs auf der Schiene befestigt und Marker angebracht, um eine genaue Erfassung der Kieferbeziehung zu ermöglichen. Mithilfe der Extra-Match-Funktion führte Dr. van Tongeren einen 360°-Extraoral-Scan der Anordnung durch, der die notwendigen Daten für den anschließenden Gesichts-Scan lieferte.
Abb. 9–12: Extraoraler Scan der individuellen Löffel mit Kieferbewegungs-Tracker
Bestimmung der optimalen Kieferrelation
In diesem Arbeitsablauf wurde die vorherige Bissregistrierung des Patienten nicht verwendet und es wurde kein Wachsrand angefertigt. Ein individueller Löffel wurde in den Mund eingesetzt, wobei der graue Kieferbewegungs-Tracker am Oberkiefer und der blaue am Unterkiefer angebracht wurde, wobei jeder vier Marker trug. Der Prozess begann mit einer statischen Gesichtsaufnahme, die eine präzise Markererkennung und eine nahtlose Ausrichtung der Gesichtsdaten mit dem Extra-Match-Scan ermöglichte.

Abb. 13: Statische Gesichtsaufnahme
Der nächste Schritt bestand darin, die Bewegungsbahn zu erfassen, einschließlich 30 kleiner, schneller Mundöffnungsbewegungen, um den stabilsten und reproduzierbarsten Weg zu bestimmen. Der Kliniker führt die Unterkieferbewegungen, um protrusive Abweichungen zu verhindern und die Genauigkeit der Kieferbeziehungsdaten sicherzustellen.
Nach der Datenerfassung identifiziert die Software automatisch wichtige Orientierungspunkte und erstellt auf der Grundlage dieser Referenzpunkte ein Koordinatensystem. Die vertikale Dimension kann angepasst werden, um die optimale Okklusionshöhe zu bestimmen. Für die horizontale Relation berechnet die Software den Schnittpunkt der Bewegungsbahn mit der horizontalen Ebene und liefert dem Kliniker die zentrische Relation und myofasziale Referenzpunkte. Die Okklusion kann anhand von vier Querschnittsebenen entlang des Zahnbogens leicht bewertet werden, wobei die Software präzise interokklusale Messungen anzeigt. Sobald die neue Kieferrelation bestimmt ist, sind während der Anprobe nur minimale Anpassungen erforderlich, sodass in diesem Fall direkt mit der endgültigen Prothese fortgefahren werden kann.
After data acquisition, the software automatically identifies key landmarks and establishes a coordinate system based on these reference points. The vertical dimension can be adjusted to determine the optimal occlusal height. For horizontal relation, the software calculates the intersection of the motion path with the horizontal plane, providing the centric relation and myofascial reference points for the clinician. Occlusion can be easily evaluated through four cross-sectional planes along the dental arch, with precise interocclusal measurements displayed by the software. Once the new jaw relation is determined, minimal adjustments are required during the try-in stage, enabling direct progression to the final denture in this case.

Abb. 14: Analyseergebnisse der optimalen Kieferrelation
Entwerfen und Herstellen
Prothesendesign auf der Shining 3D Cloud-Plattform
Sobald die neue Unterkieferposition bestimmt war, wurden alle Scan- und Patientendaten nahtlos in den cloudbasierten Design-Service von Shining 3D hochgeladen. Den erfahrenen Technikern wurden detaillierte Designanweisungen, darunter eine etwas kürzere Unterkieferprothese, zur Verfügung gestellt. Innerhalb von 24 Stunden wurde das fertige Design zurückgesendet, überprüft und online genehmigt.
Abb. 15, 16: Cloudbasierter Design-Service von Shining 3D
Drucken und Nachbearbeitung
Die Prothesenbasis wurde in AccuWare geschnitten und in 75 Minuten mit Shining 3D DT02- Resin auf dem AccuFab-F1 3D-gedruckt. Die Nachbearbeitung erfolgte mit FabWash, gefolgt von der Endbearbeitung, einschließlich Entfernung der Stützen, Waschen mit Alkohol und Aushärten. Anschließend wurden vorgefertigte Zähne auf die gedruckte Prothesenbasis geklebt, wodurch die Prothese fertiggestellt wurde.
Abb. 17–22: Drucken und Nachbearbeitung mit Shining 3D-Geräten
Fräsen der Prothesenbasis
Bei diesem Ansatz wurde die Prothesenbasis mit einer Fräsmaschine aus PMMA gefräst. Der Fräsvorgang dauerte 160 Minuten und wurde in zwei Schritten durchgeführt.
Abb. 23, 24: Gefräste Prothesenbasis
Vergleich: Gefräste vs. 3D-gedruckte Prothesenbasis
Bei der ersten Untersuchung berichtete der Patient, dass er sich mit der 3D-gedruckten Prothese wohler fühlte und diese eindeutig für den täglichen Gebrauch bevorzugte. Klinisch gesehen musste die gefräste Prothese nach dem Einsetzen okklusal angepasst werden, während die 3D-gedruckte Prothese ohne Modifikationen eine akzeptable Okklusion aufwies. Sowohl der Kliniker als auch der Techniker überprüften den Arbeitsablauf während des gesamten Prozesses, gewannen wertvolle Erkenntnisse und bestätigten ihre Zufriedenheit mit dem Endergebnis. Der Patient stellte außerdem fest, dass sich die gedruckte Prothese leichter und natürlicher anfühlte, und äußerte sich auf die Frage nach der Geschmackswahrnehmung insgesamt zufrieden. Dieser Fall bietet die Möglichkeit, das Kunststoffmaterial langfristig zu beobachten und seine klinische Leistung bei längerem Gebrauch zu bewerten.
Abb. 25–29: Anpassen der 3D-gedruckten Prothese
Dieser Fall wurde vollständig innerhalb eines digitalen Arbeitsablaufs abgeschlossen, ohne traditionelle Schritte wie Wachsrand oder Anprobe. Die 3D-gedruckte Prothese erzielte ohne Anpassung eine korrekte Okklusion und wurde vom Patienten aufgrund ihres Tragekomforts bevorzugt. Die gefräste Prothese erforderte eine okklusale Modifikation. Diese Ergebnisse unterstreichen das klinische Potenzial und den langfristigen Wert von 3D-gedruckten Kunststoffprothesen.
Klinische Erkenntnisse von Dr. Marco
Dieser Fall demonstrierte den beeindruckenden und benutzerfreundlichen Arbeitsablauf von Aoralscan Elite in Kombination mit MetiSmile-MR, der sich leicht in die tägliche Praxis integrieren lässt. Ohne Verwendung von Referenzen aus vorhandenen Prothesen oder anderen Hilfsmitteln lieferte die optimale Kieferregistrierung eine genaue Referenz für die zentrische Relation, während die Software die Überprüfung der Flexibilität und klinischen Kontrolle ermöglichte.
Die ersten Eindrücke der mit Shining 3D gedruckten Prothese sind sehr positiv: Der Patient berichtete von höherem Komfort, und die Prothese blieb auch nach mehreren Wochen stabil. Die Gesamtzeit am Behandlungsstuhl betrug etwa 90 Minuten, was in der Routinepraxis möglicherweise auf 60 Minuten reduzierbar ist. Insgesamt bietet die Kieferbewegungsfunktion Genauigkeit, Effizienz und klinische Sicherheit bei der Ermittlung der korrekten Kieferrelation.
Fazit
Dieser Fall zeigt, wie ein vollständig digitaler Arbeitsablauf, der Aoralscan Elite, MetiSmile-MR und AccuFab-F1 3D-Druck kombiniert, die Behandlung mit Zahnersatz verändern kann. Im Vergleich zu herkömmlichen Fräsmaschinen optimiert dieser Ansatz den Prozess, reduziert manuelle Schritte und erzielt eine höhere Genauigkeit. Durch die präzise Erfassung der optimalen Kieferrelation können Kliniker vorhersagbare Ergebnisse mit verbessertem Patientenkomfort erzielen und so die Effizienz, Präzision und das Zukunftspotenzial der digitalen Zahnmedizin demonstrieren.
























