Ahmed Rekik, Parodontologe und Digitalexperte, Selim B. Zina, DDS, LAB Khouf
Zusammenfassung
Dieser Fallbericht beschreibt die umfassende Rehabilitation des gesamten Oberkiefers unter Verwendung eines fortschrittlichen digitalen Arbeitsablaufs, bei dem die intraorale Photogrammetrie mit dem Shining 3D Elite-Scanner eingesetzt wurde, um eine außergewöhnliche Präzision bei der Implantatpositionierung und der prothetischen Versorgung zu erreichen. Eine 70-jährige Patientin ohne nennenswerte Vorerkrankungen wurde mit einer festsitzenden, ästhetischen FP1-Restauration versorgt, die auf sechs Implantaten und einer sofortigen provisorischen Prothese basiert, die am Tag der Operation eingesetzt wurde. Die endgültige Prothese, eine transluzente Zirkoniumdioxid-Hybridprothese, die von einer metallischen iBar-Schaftkonstruktion getragen wird, wurde so gestaltet, dass sowohl die Funktion als auch die Ästhetik optimiert wurden. Der Bericht betont die entscheidende Rolle der Photogrammetrie für die Gewährleistung der Genauigkeit, die Bedeutung einer prothetisch orientierten Implantatplanung und die strategische Verwendung eines gewellten Emergenzprofils in der provisorischen Prothese, um die Heilung des Weichgewebes zu unterstützen. Die klinischen Ergebnisse nach sechs Monaten zeigten ein hochästhetisches und funktionelles Ergebnis, das das Potenzial dieses digitalen Ansatzes in komplexen Vollbogenfällen unterstreicht.
Einführung
Das Aufkommen digitaler Technologien in der Zahnmedizin hat die Implantologie und restaurative Verfahren revolutioniert und bietet Zahnärzten eine beispiellose Präzision, Vorhersagbarkeit und Effizienz. Traditionelle Abformtechniken, die auf physikalischen Materialien wie Polyvinylsiloxan oder Alginat basieren, wurden nach und nach durch digitale Abformsysteme ersetzt, die die Anatomie des Mundraums dreidimensional erfassen. Unter diesen Innovationen sticht die intraorale Photogrammetrie als eine besonders fortschrittliche Methode hervor, insbesondere für Implantatversorgungen des gesamten Zahnbogens, bei denen die genaue Erfassung der Implantatpositionen von entscheidender Bedeutung ist. Im Gegensatz zum herkömmlichen intraoralen Scannen, bei dem es bei großen Spannweiten zu Verzerrungen kommen kann, verwendet die Photogrammetrie ein System aus kalibrierten Scanmarkern und fortschrittlicher Bildgebung, um die Implantatpositionen mit einer Genauigkeit im Mikrometerbereich zu berechnen. Der Shining3D Elite-Scanner, der speziell für den intraoralen Einsatz entwickelt wurde, integriert diese Technologie nahtlos und ermöglicht es Zahnärzten, die Positionen der Implantate relativ zu Weichgewebe und Prothesendesigns mit unvergleichlicher Genauigkeit zu erfassen.
Bei Vollbogenrestaurationen, insbesondere solchen der Klasse FP1 (feste Prothese Typ 1, beschränkt auf Zahnersatz ohne Gingivaaugmentation), steht viel auf dem Spiel. Der Erfolg hängt nicht nur von der mechanischen Stabilität der Prothese ab, sondern auch von ihrer ästhetischen Integration in die natürliche Anatomie des Patienten. Das Erreichen einer passiven Passform über mehrere Implantate hinweg, die Gewährleistung einer optimalen Okklusion und die Gestaltung eines harmonischen Zahnfleischprofils sind Herausforderungen, die digitale Arbeitsabläufe effektiver bewältigen als analoge Methoden. Die Photogrammetriefunktionen des Shining3D Elite sind in diesen Szenarien besonders wertvoll, da sie kumulative Fehler während des Scannens minimieren und die Erstellung von provisorischen Prothesen ermöglichen, die noch am Tag der Operation geliefert werden können. Diese Unmittelbarkeit erhöht nicht nur die Patientenzufriedenheit, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Heilung des Weichgewebes – ein kritischer Faktor für das ästhetische Ergebnis.
Dieser Fallbericht untersucht die Anwendung dieser Prinzipien bei der Rehabilitation eines Oberkiefervollbogens bei einem 70-jährigen Patienten. Der Schwerpunkt der Behandlung lag auf einem prothetisch orientierten Ansatz, bei dem digitale Planungswerkzeuge und Photogrammetrie zum Entwurf und zur Fertigstellung einer FP1-Restauration eingesetzt wurden. Zu den wichtigsten Elementen gehörten die Verwendung einer stapelbaren chirurgischen Schablone, eine sofortige Provisorienversorgung mit einem festonierten Emergenzprofil und die endgültige Lieferung einer Zirkoniumdioxid-Prothese, die von einer metallischen iBar-Verbindung getragen wird. Der Bericht soll veranschaulichen, wie diese Technologien und Techniken zusammenwirken, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Rolle der Photogrammetrie bei der Gewährleistung der Präzision während des gesamten Prozesses liegt.
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Präoperative Planung ••Abb. 1.1: Frontale intraorale Ansicht des Oberkiefers mit Restwurzeln und frakturierten Zähnen. ••Abb. 1.2: Okklusale intraorale Ansicht mit Hervorhebung des geschädigten Gebisses. •Abb. 1.3: Digitales Wax-up integriert mit einem 3D-Gesichtsscan und Smile-Design-Richtlinien. •Abb. 1.4, 1.5: Visualisierung der Implantatpositionen (16, 14, 12, 22, 24, 26) auf einem 3D-Modell, prothetisch gesteuerte Platzierung. •Abb. 1.6: 3D-Rendering des Wax-ups, ausgerichtet auf die Knochenhöhe, zur Veranschaulichung des Verhältnisses zwischen Knochen und Prothese.
Fallpräsentation
Die Patientin, eine 70-jährige Frau, stellte sich in der Zahnklinik mit der Hauptbeschwerde einer beeinträchtigten Dentition im Oberkiefer und dem Wunsch nach einer festsitzenden, ästhetisch ansprechenden Versorgung vor. Ihre Anamnese war unauffällig, es lagen keine systemischen Erkrankungen, Allergien oder Medikamenteneinnahme vor, und ihr Allgemeinzustand wurde für ihr Alter als ausgezeichnet eingeschätzt. Die intraorale Untersuchung ergab einen teilweise zahnlosen Oberkiefer mit defektem Gebiss: Restwurzeln waren an den Positionen 13 (oberer rechter Eckzahn) und 21 (oberer linker mittlerer Schneidezahn) vorhanden, während die Zähne 22 (oberer linker seitlicher Schneidezahn) und 13 Frakturen aufwiesen, die eine Restauration unmöglich machten (Abb. 1.1, 1.2). Die Patientin äußerte eine starke Präferenz für eine festsitzende Prothese, die sowohl die Funktion als auch die Ästhetik wiederherstellen sollte, wobei eine natürliche Zahnfleischkontur im Vordergrund stand.
Die erste diagnostische Untersuchung umfasste eine umfassende radiologische Beurteilung mittels Kegelstrahl-Computertomographie (CBCT) zur Beurteilung des Knochenvolumens und der Knochenqualität an den geplanten Implantatstellen: 16 (oberer rechter erster Molaren), 14 (oberer rechter erster Prämolar), 12 (oberer rechter seitlicher Schneidezahn), 22 (oberer linker seitlicher Schneidezahn), 24 (oberer linker erster Prämolar) und 26 (oberer linker erster Molaren). Die CBCT bestätigte eine ausreichende Knochenhöhe und -breite, um sechs Implantate ohne umfangreiche Transplantationen zu versorgen, wobei jedoch geringfügige Knochenausgleichsmaßnahmen zu erwarten waren. Mit dem Intraoralscanner Shining 3D Elite wurden digitale Abdrücke genommen, die die detaillierte Oberflächenanatomie des Oberkiefers und der verbleibenden Zähne erfassten. Außerdem wurde ein 3D-Gesichtsscan durchgeführt, um die Prinzipien des Smile Designs zu integrieren und sicherzustellen, dass das prothetische Ergebnis mit der Gesichtsästhetik des Patienten übereinstimmt (Abb. 1.3). In Exocad wurde ein digitales Wax-up erstellt, das die endgültige Prothese unter Berücksichtigung der Zahnproportionen, der Mittellinienausrichtung und der Lippenunterstützung simulierte. Nach der Freigabe durch den Patienten diente dieses Wax-up als Grundlage für die Implantatplanung (Abb. 1.4, 1.5).
Um die Implantatpositionierung zu optimieren, wurde bei der Planung das Konzept des „apikalsten Knochens“ angewendet. Dieser Ansatz bewertet das Verhältnis zwischen dem prothetischen Design und der apikalsten Ebene des verfügbaren Knochens und stellt sicher, dass die Implantatplatzierung sowohl die biomechanische Stabilität als auch das ästhetische Ergebnis unterstützt (Abb. 1.6). In diesem Fall ergab die Analyse, dass an bestimmten Stellen eine gewellte Knochenreduktion erforderlich war, um die Knochenkontur an den geplanten Gingivamundungsrand der FP1-Prothese anzupassen. Dieser Schritt war entscheidend, um eine übermäßige Prothesenmasse zu vermeiden und ein natürliches Emergenzprofil zu ermöglichen.
Behandlungsplanung
Das Behandlungsziel war eine FP1-Vollprothese im Oberkiefer, die sich durch eine festsitzende Prothese auszeichnet, die nur die Zahnkronen ersetzt und ein natürliches Zahnfleischbild ohne künstliches Zahnfleisch bewahrt. Sechs Implantate wurden strategisch an den Positionen 16, 14, 12, 22, 24 und 26 geplant, um die Okklusionskräfte gleichmäßig zu verteilen und eine Zirkoniumdioxid-Prothese mit einem metallenen iBar-Gerüst zu unterstützen. Die Implantatpositionen wurden prothetisch anhand des digitalen Wax-ups festgelegt, um sicherzustellen, dass die endgültige Versorgung den ästhetischen und funktionellen Zielen des Patienten entspricht.
Eine stapelbare chirurgische Schablone wurde entworfen, um die chirurgische Phase zu optimieren und eine sofortige provisorische Versorgung zu ermöglichen. Diese Schablone bestand aus mehreren Komponenten, darunter eine Fixationsstange, die als zentrales Führungselement diente, Osteotomie-Führungen für präzises Bohren und ein Gerüst zur Ausrichtung der provisorischen Prothese (Abb. 2.1). Die Schablone wurde am Tag der Operation mit einem 3D-Drucker aus biokompatiblem Kunststoff hergestellt, um eine passgenaue Anpassung auf Basis der aktuellen digitalen Daten zu gewährleisten. Die provisorische Prothese wurde mit einem gewellten Emergenzprofil vorgeformt, um das Weichgewebe während der Heilung zu formen und eine festonierte Gingivakontur zu fördern, die das ästhetische Endergebnis verbessert. Dieser Sofortbelastungsansatz wurde gewählt, um dem Patienten am Tag der Operation eine funktionelle und ästhetische Lösung zu bieten und gleichzeitig eine Grundlage für eine langfristige Gewebeanpassung zu schaffen.

Abb. 2.1
Abb. 2.2
Abb. 2.3
Abb. 2.4
Gruppe 2: Chirurgisches Verfahren Abb. 2.1: 3D-Modell der stapelbaren chirurgischen Schablone mit Abb. 2.2: Okklusale Ansicht der Osteotomieschablone während der Abb. 2.3: Frontale intraorale Ansicht nach der Implantatinsertion mit Abb. 2.4: Okklusale Ansicht des codierten Scan-Körpers, aufgenommen mit
Klinisches Verfahren
Der chirurgische Eingriff wurde unter örtlicher Betäubung in einer Sitzung durchgeführt. Die Restwurzeln an 13 und 21 sowie die frakturierten Zähne an 22 und 13 wurden mit minimaler Traumatisierung extrahiert, um den umgebenden Knochen und das Weichgewebe zu erhalten. Die stapelbare Schablone wurde mit Hilfe der im Oberkiefer verankerten Fixationsstange intraoral fixiert und diente als stabile Referenz für die Implantatinsertion (Abb. 2.2). An den geplanten Stellen (16, 14, 12, 22, 24, 26) wurden mit Hilfe der Bohrschablone Osteotomien vorbereitet, um die Genauigkeit der Tiefe und Angulation sicherzustellen. Es wurden sechs Implantate inseriert und sofort Multi-Unit-Abutments (MUAs) eingesetzt, um die prothetische Versorgung zu erleichtern (Abb. 2.3).
Nach der Implantatinsertion wurde eine intraorale Photogrammetrie mit dem Shining 3D Elite-Scanner durchgeführt. An den MUAs wurden Scanmarker angebracht und ihre Positionen mit hoher Präzision erfasst (Abb. 2.4, 3.4). Es wurden mehrere Scans angefertigt, darunter der Oberkieferbogen (Abb. 3.1), die Fixierungsstange aus der stapelbaren Schablone (Abb. 3.2), die MUAs (Abb. 3.3) und das umgebende Weichgewebe (Abb. 3.5). Die Photogrammetriedaten wurden mit herkömmlichen intraoralen Scans zusammengeführt, wobei die Fixierstange als Referenzpunkt diente, um alle Datensätze genau auszurichten (Abb. 3.7). Eine in der Software erstellte Heatmap bestätigte die Genauigkeit dieser Ausrichtung mit minimalen Abweichungen über den gesamten Bogen (Abb. 3.7). Die Scanmarker wurden dann in implantatspezifische Analoge umgewandelt, die mit dem gewählten Implantatsystem kompatibel sind (Abb. 3.6).
Die sofortige provisorische Prothese wurde in Exocad entworfen, wobei Schraubenkanallöcher zur Fixierung an den MUAs integriert wurden (Abb. 3.8). Bei der Konstruktion wurde ein gewelltes Emergenzprofil bevorzugt, um das Weichgewebe zu stützen und dessen Anpassung während der Heilung zu unterstützen. Die Prothese wurde in Resin 3D-gedruckt und am Tag der Operation an den Patienten geliefert, wodurch ein sicherer Sitz und sofortige Funktionalität erreicht wurden (Abb. 4.1). Die Präzision der Photogrammetrie des Shining 3D Elite stellte sicher, dass die provisorische Prothese passiv saß, wodurch Anpassungen minimiert und der Komfort für den Patienten erhöht wurden.
Prothetischer Arbeitsablauf
Die provisorische Prothese hatte eine doppelte Funktion: Sie sorgte für sofortige Ästhetik und Funktion und formte gleichzeitig das Zahnfleischgewebe für die endgültige Versorgung. Zwei Monate nach der Operation zeigte die klinische Untersuchung eine vielversprechende Heilung, wobei das Weichgewebe begann, eine gewellte Kontur um die Implantatstellen anzunehmen (Abb. 4.2). Um die Hygiene zu gewährleisten und die Gesundheit des Gewebes zu unterstützen, wurden die Prothese und das Zahnfleisch regelmäßig mit BlueM-Gel, einer Mischung aus Chlorhexidin und Wasserstoffperoxid, gereinigt, wodurch Entzündungen und Plaquebildung wirksam kontrolliert wurden (Abb. 4.3, 4.4, 4.5).
Im Verlauf der Heilung wurde die provisorische Versorgung in Exocad verfeinert, um die Ästhetik und die Gewebestütze zu optimieren. Die mittleren Schneidezähne wurden umgestaltet, um ihre Proportionen und die Ausrichtung an der Lachlinie des Patienten zu verbessern (Abb. 5.1). Die Zahnzwischenräume wurden verbreitert, um das Papillenwachstum zu fördern und die Interdentalästhetik zu verbessern (Abb. 5.2). Die Emergenzprofile und Brückenbereiche wurden sorgfältig angepasst, um eine festonierte Gingivaarchitektur zu fördern und sicherzustellen, dass das Weichgewebe die endgültige Prothese ergänzt (Abb. 5.4, 5.5, 5.6). Diese Modifikationen wurden in 3D gedruckt und klinisch getestet, sodass auf der Grundlage der Gewebereaktion iterative Verbesserungen vorgenommen werden konnten.
Die endgültige Prothese wurde als Hybridkonstruktion entworfen, die ein transluzentes Zirkoniumdioxidgerüst mit einem metallischen iBar für Festigkeit und Haltbarkeit kombiniert (Abb. 7.2, 7.3). Der iBar wurde in Blender4Dental modelliert, wobei seine Geometrie optimiert wurde, um die okklusalen Kräfte auf die sechs Implantate zu verteilen (Abb. 7.4). Die Zirkoniumoxidkomponente wurde gefräst, um eine natürliche Transluzenz zu erzielen, die die optischen Eigenschaften natürlicher Zähne nachahmt. Nach der Fertigung wurde die Prothese eingesetzt, mit Schrauben an den MUAs befestigt und angepasst, um eine korrekte Okklusion und den Komfort des Patienten zu gewährleisten (Abb. 7.1). Das endgültige Design entsprach den FP1-Prinzipien, wobei nur die Zahnkronen ersetzt wurden und gleichzeitig die während der Heilung entstandene gewellte Zahnfleischkontur harmonisch integriert wurde.
Abb. 3.1Abb. 3.2
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Abb. 3.8
Gruppe 3: Digitales Scannen Abb. 3.1: Vollständiger Scan des Oberkiefers vor der Zusammenführung. Abb. 3.2: Scan der Fixierungsstange aus der stapelbaren Schablone als Referenzpunkt. Abb. 3.3: Scan mit den MUAs in Position. Abb. 3.4: Intraoral erfasste Photogrammetrie-Scanmarker. Abb. 3.5: Komposit-Scan, der Photogrammetrie-Marker mit Weichgewebedaten integriert. Abb. 3.6: Umwandlung der Scanmarker in implantatspezifische Analoge. Abb. 3.7: Heatmap zur Veranschaulichung der Scanausrichtungsgenauigkeit nach der Zusammenführung. Abb. 3.8: Entwurf der provisorischen Prothese mit Schraubenkanallöchern.

Abb. 4.1

Abb. 4.2
Abb. 4.3
Abb. 4.4
Abb. 4.5
Gruppe 4: Sofortige Provisionalisierung und Heilung Abb. 4.1: Klinisches Foto der am Tag der Operation eingesetzten 3D-gedruckten provisorischen Prothese. Abb. 4.2: Zahnfleischheilung nach zwei Monaten mit sich abzeichnenden gewellten Konturen. Abb. 4.3: Anwendung von BlueM-Gel zur Desinfektion von Gewebe und Prothese. Abb. 4.4, 4.5: Ansicht des gesunden Zahnfleischgewebes nach der Reinigung.
Abb. 5.1
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Gruppe 5: Provisorische Verfeinerung • Abb. 5.1: Umformung der mittleren Schneidezähne in Exocad zur Verbesserung der Ästhetik. • Abb. 5.2: Verbreiterung der Embrasuren zur Förderung der Papillenentwicklung. • Abb. 5.3–5.6: Anpassungen der Emergenzprofile und Pontics zur
Abb. 6.1
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Abb. 6.6
Gruppe 6: Gingivale Heilung • Abb. 6.1, 6.2: Ausgereifter, gewellter Gingivaprofil nach 2 Monaten. • Abb. 6.3–6.6: Klinische Ansichten der Gingiva mit dem verfeinerten Provisorium.


Gruppe 7: Endgültige Prothese Abb. 7.1: Endgültige FP1-Prothese in situ, die die ästhetische Integration der Gingiva zeigt Abb. 7.2: Transluzente Zirkon-Hybridprothese vor dem Einsetzen. Abb. 7.3: Zirkonprothese mit eingebettetem iBar vor dem Einsetzen. Abb. 7.4: iBar-Designprozess in Blender4Dental.
Ergebnisse
Drei Monate nach der Operation wiesen die Weichgewebe eine ausgereifte, festonförmige Kontur auf, die die ästhetische Integration der Prothese verbesserte (Abb. 6.1, 6.2). Die überarbeitete provisorische Versorgung hatte dieses Ergebnis erfolgreich vorbereitet, sodass die Gingivakonturen nahtlos an die Prothesenzähne anschlossen (Abb. 6.3–6.6). Die endgültige Zirkoniumdioxid-iBar-Prothese zeigte eine ausgezeichnete Stabilität ohne Anzeichen von mechanischen Komplikationen oder periimplantären Entzündungen (Abb. 7.1). Ästhetisch erfüllte die Restauration die Erwartungen des Patienten und erzielte ein natürliches Lächeln mit ausgewogenen Proportionen und einem naturgetreuen Zahnfleischbild. Funktionell zeigte sich der Patient mit der Kaufunktion und der Aussprache vollauf zufrieden, was auf eine erfolgreiche Rehabilitation hinweist.
Die Präzision der Photogrammetrie des Shining3D Elite-Scanners zeigte sich während des gesamten Prozesses, von der genauen Erfassung der Implantatpositionen während der Operation bis zur nahtlosen Integration mehrerer Scans für das Prothesendesign. Diese Genauigkeit führte zu einer passiven Passform sowohl der provisorischen als auch der endgültigen Prothese, wodurch Anpassungen am Behandlungsstuhl minimiert und die klinische Effizienz verbessert wurden.
Diskussion
Diskussion
Dieser Fall unterstreicht das transformative Potenzial der intraoralen Photogrammetrie bei Vollbogenimplantatversorgungen, insbesondere in Kombination mit einem vollständig digitalen Arbeitsablauf. Die Fähigkeit des Shining 3D Elite-Scanners, Implantatpositionen mit mikrometergenauer Genauigkeit zu erfassen, löste eine der größten Herausforderungen bei Vollbogenversorgungen: die Gewährleistung einer passiven Passform über mehrere Implantate hinweg. Herkömmliche Abformtechniken führen häufig zu Verzerrungen über große Spannweiten, was zu Passungsfehlern führt, die die Langlebigkeit der Prothese beeinträchtigen. Im Gegensatz dazu bot die Verwendung von Scanmarkern in der Photogrammetrie eine robuste Lösung, was durch den nahtlosen Sitz der provisorischen Prothese am Tag der Operation belegt wurde.
Die stapelbare chirurgische Schablone verbesserte die Effizienz des Arbeitsablaufs zusätzlich. Durch die Integration einer Fixierungsstange als Referenzpunkt diente die Schablone nicht nur zur Führung bei Osteotomien, sondern auch als Referenz für die Zusammenführung von chirurgischen und prothetischen Scans. Diese Integration war für die Strategie der sofortigen provisorischen Versorgung von entscheidender Bedeutung, da die Prothese innerhalb von Minuten nach der Implantation hergestellt und eingesetzt werden konnte. Das gewellte Emergenzprofil der Provisorien erwies sich als entscheidend für die Formung des Weichgewebes und bestätigte die Bedeutung eines frühzeitigen Gewebemanagements bei FP1-Restaurationen. Die iterative Verfeinerung der Provisorien – Anpassung der Schneidezahnmorphologie, der Embrasuren und der Emergenzprofile – zeigt, wie digitale Werkzeuge es Klinikern ermöglichen, sich dynamisch an Heilungsmuster anzupassen und so das Endergebnis zu optimieren.
Die Wahl eines Zirkon-iBar-Hybrids für die endgültige Prothese sorgte für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ästhetik und Festigkeit, wobei die Steifigkeit der iBar den Zahnbogen stützt und das Zirkonium eine natürliche Transluzenz bietet. Die Verwendung von Blender4Dental für das iBar-Design veranschaulicht die Flexibilität moderner CAD-Software, die eine präzise Anpassung an die Anatomie und die okklusalen Anforderungen des Patienten ermöglicht. Zusammen veranschaulichen diese Elemente – Photogrammetrie, digitale Planung, Sofortbelastung und fortschrittliche Materialien – einen kohärenten Arbeitsablauf, der die Vorhersagbarkeit und die Patientenzufriedenheit maximiert.
Zu den Einschränkungen dieses Ansatzes gehören die mit der Photogrammetrie verbundene Lernkurve und die anfänglichen Investitionen in digitale Geräte. Die Vorteile – verbesserte Genauigkeit, verkürzte Behandlungszeit und verbesserte Ästhetik – überwiegen jedoch diese Herausforderungen, insbesondere bei komplexen Fällen wie diesem. Zukünftige Forschungen könnten die Langzeitergebnisse photogrammetriebasierter Restaurationen und verfeinerte Protokolle für das provisorische Design untersuchen, um die Gingivaskulptur weiter zu optimieren.
Fazit
Die erfolgreiche Rehabilitation dieses 70-jährigen Patienten unterstreicht die Wirksamkeit eines digitalen Arbeitsablaufs mit intraoraler Photogrammetrie für FP1-Restaurationen des gesamten Oberkiefers. Der Shining3D Elite-Scanner in Kombination mit einer prothetisch orientierten Implantatplanung, einer stapelbaren chirurgischen Schablone und einer sofortigen provisorischen Versorgung ermöglichte einen präzisen und effizienten Behandlungsprozess. Die resultierende Prothese – ein transluzenter Zirkoniumdioxid-Hybrid auf einem metallischen iBar – lieferte ein ästhetisches, funktionelles Ergebnis mit einem natürlich gewellten Gingivaprofil. Dieser Fall zeigt, wie fortschrittliche digitale Technologien den Standard in der Implantologie verbessern können, indem sie Zahnärzten leistungsstarke Werkzeuge an die Hand geben, um den wachsenden Anforderungen moderner Patienten gerecht zu werden.
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